Geschichte

Das Gasthaus zum Lamm blickt auf eine lange Tradition zurück.

Es liegt in der ehemaligen Vorstadt, die urkundlich erstmals  anno 1427 erwähnt wird.

Wer der erste Besitzer war, wissen wir nicht, aber schon 1630 wird ein Caspar Wentzel genannt. Es wechseln die Besitzer, von denen man weiß, dass sie Krämerläden führten. Erst 1727 erwirbt es der Bäcker Johann Georg Ittmann und er eröffnet darin einen Weinausschank. Schon im ersten Jahr seiner Tätigkeit als Wirt verzapfte er 7 Ohm (1120 Liter) Umstädter Wein. Unter den damals 21 Wirten, die Wein ausschenken durften, stand er an 17. Stelle! Den meisten Wein schenkte der Schwanenwirt mit 3 Fuder und 7 Ohm (etwa 4000 Liter ) aus. Von solchen Mengen träumen heutige Wirte!

Die Ära Ittmann endete und ein Balthasar May eröffnete 1747 die Wirtschaft wieder. Dieser war von Beruf Metzger. Er muss recht erfolgreich gewesen sein, denn schon 1753, als er dem Haus den Namen "Zum Lamm" gab, schenkte er unter den etwa 20 Wirten die größte Menge aus.
Nach über 5 Generationen kann der letzte aus der Familie May den Betrieb nicht erhalten und verkauft Haus und Hof an Balthasar Hax.

Am 23. Dezember 1872  meldete Balthasar Hax (der 7.) eine Metzgerei und Gastwirtschaft an.
Er erweiterte das Gebäude umfangreich und verstand es, das Lamm zum Treffpunkt der Honorationen zu machen und zum Hotel, dem er seinen Namen gibt, auszubauen.

Schon damals galt wie heute auch:

Die hübsche Umgebung der Stadt macht einen Besuch oder eine Odenwaldwanderung mit Ziel Groß-Umstadt sehr lohnend. Daselbst gut empfohlene Gasthaus von Hax dessen Inhaber unter dem Kosenamen freut mich weit und breit sich großer Beliebtheit erfreut.

aus: "Ein Umstädter erzählt" - Georg Füßler

1910 übergibt er das Haus an seinen Sohn Heinrich Hax (dem 1.) Dieser  führt das weit über die Grenzen Umstadts bekannte Haus im Sinne seines Vaters weiter, vergrößert den Saal und baut ein Kelterhaus darunter.

Von 1921 bis 1936 betreibt das Lamm vor dem Haus darüber hinaus die erste Tankstelle in Groß-Umstadt.

Im Jahre 1943 übernimmt Heinrich Hax (der 5.) in dritter Generation das Lamm. Er hatte das Hotelfach von der Pike auf gelernt. Sein fachliches Können machte ihn zum geborenen Gastronomen. Seine Kochkurse, die er für die angehenden Umstädter Hausfrauen anbot, sind vielen Damen heute noch in angenehmer Erinnerung. Im Nebenerwerb ist er wie viele Umstädter auch Winzer. In seiner Küche wird die Idee zur Gründung der Odenwälder Winzergenossenschaft geboren und schließlich auch in seinem Saal im Jahr 1959 gegründet.
Er wird dort nebenbei zum ersten Kellermeister.

Seine Kinder treten beruflich in seine Fußstapfen. Tochter Hannelore erlernt die Gastronomie, sein Sohn Dieter lernt, ebenso wie der Vater,  in der "Traube"  in  Darmstadt den Kochberuf und sein Sohn Heiner wird Winzer.

1980  übernimmt  Dieter Hax  den Betrieb. Wieder stehen große Umbaumaßnamen an. Die Hotelzimmer werden aufwendig renoviert und jedes Zimmer erhält ein eigenes Duschbad, sodaß 1986 wieder zehn gemütliche Gästezimmer zur Verfügung stehen. Seine Schwester Hannelore, die viele berufliche Stationen absolviert hat, ist ab diesem Zeitpunkt ebenfalls hauptberuflich an seiner Seite.
1993 wird der Saal komplett umgebaut. Es entstehen darin weitere 8 geräumige Hotelzimmer.

Gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Heiner bewirtschaftet er darüber hinaus etwa 3 ha Weinbau.

Vollkommen unerwartet stirbt Dieter Hax im Jahr 2005 und hinterläßt seinem Bruder einen  gut besuchten Gastronomie- und Hotelleriebetrieb mit mehreren Angestellten. Heiner Hax mit seiner Frau Helga und mit seiner Schwester Hannelore Schreek nimmt die Aufgabe an. Seit 2010 wird das Hotel als "Hotel garni" ohne a-là-carte-Restaurant geführt. 2013 bis 2014 wurde das gesamte Haus umfangreich saniert und durch den Ausbau des früheren Saal-Speichers erweitert. Bilder dazu finden Sie auf Seiten unserer Architekten.

Unsere Familie ist seit fast 145 Jahren mit Leib und Seele gerne für unsere Gäste da und wir freuen uns, wenn wir Sie, die Sie diese Zeilen lesen, bald bei uns im Gasthaus zum Lamm-Hotel Hax begrüßen dürfen.